Biodiversität: Strukturen

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Biodiversität: Strukturen

Je vielfältiger ein Lebensraum ist, desto vielfältiger entwickelt sich das Leben darin. Darum ist es wichtig, wie die Umgebung einer Kirche gestaltet und gepflegt wird.

Biodiversität: Strukturreiche Umgebung

Artenreiche Grünflächen

Je mehr Pflanzenarten, desto mehr verschiedene Insekten.

Blüten

Ein vielfältiges Blütenangebot zieht Insekten an.

Unversiegelte Wege

Auf durchlässigen Belägen kann das Regenwasser versickern.

Verstecke

Vögel können in kleinsten Hohlräumen brüten.

Kleinstrukturen

Kleine Schlupflöcher sind für Insekten wie beispielsweise Wildbienen interssant.

Wasser

Wasserstellen mit frischem Wasser sind wertvoll.

Tipps und Informationsquellen für eine strukturreiche Umgebung

Grünflächen artenreich pflegen

  • Grünflächen in unterschiedlich genutzte Flächen einteilen und entsprechend pflegen
  •  Wildblumenwiesen nur 2-3x pro Jahr mähen, wobei der erste Schnitt nicht vor Anfang Juni gemacht werden soll und auch der Herbstschnitt nicht fehlen darf
  • Extensive Wiesen in Etappen schneiden. Gras für einige Tage liegen lassen, damit Kleinlebewesen in die ungestörte Umgebung umziehen und die getrockneten Blumensamen auf die Erde fallen können.
  •  Um zu vermeiden, dass hochgewachsenes Gras auf die Gehwege hängt, Wiesenrand regelmässig mit Rasenmäher schneiden.
  •  Abführen oder Kompostieren des Rasen- und Grasschnittes, weil die darin enthaltenen Nährstoffe konkurrenzstarke Pflanzen fördern und die Artenvielfalt vermindern. Rasenschnitt kann auch als Mulchschicht in Rabatten ausgebracht werden. Vorteil: Die Bodenfeuchtigkeit wird zurückgehalten, es braucht weniger Wasser.
 

Unterhalt der Grünflächen

  • Verblühte Stauden erst nach dem Winter zurückschneiden, damit sie als Winterquartier und Lebensraum für Kleinlebewesen dienen können
  • Regenwasser sammeln und damit bewässern. Keine Bewässerung mit Trinkwasser.
  • Grünmaterial und Holz auf dem Grundstück weiterverwenden. Kompost anlegen, sofern er verwendet werden kann.

Auf Gift und Dünger verzichten

  • Auf Wegen und Plätzen keine Herbizide verwenden (in der Schweiz gilt ein Herbizidverbot auf Wegen und Plätzen) und auch nicht abflammen. Stattdessen mechanisch jäten.
  • Keine synthetischen Dünger verwenden. Wo Dünger unbedingt nötig ist (beispielsweise auf stark begangenem Rasen), Naturdünger einsetzen (beispielsweise Bio-Langzeitdünger), auf Torf verzichten.

 

Die Umgebung "möblieren"

  • Unterschlupfstrukturen anlegen (beispielsweise Asthaufen, Steinriegel, verfilzte Altgrastreifen, Trockenmauern)
  •  Wo sinnvoll und möglich Flachdächer und Fassaden begrünen
  • Bei Wegen auf durchlässigen Untergrund (Kies, Schotter) schauen. Parkplätze mit Rasengittersteinen oder anderen wasserdurchlässigen Belag versehen.
  • Neue Tümpel oder Weiher nur in Absprache mit Fachpersonen anlegen, da diese Amphibien anziehen und zu einer Falle werden können
  • Keine Fische in Weiher einbringen

Biodiversität: Gute Beispiele

Wildbienen-Paradies Erlinsbach

Wildbienen-Paradies bei der kath. Kirche Erlinsbach SO

Ort: Rainlistrasse 2, 5015 Erlinsbach SO
Jahr der Umsetzung: 2024
Thema: Biodiversität
Was: Mit der Einführung des Umweltmanagementsystem "grüner Güggel" beschloss die kath. Kirche St. Nikolaus in Erlinsbach SO, sich nachhaltig für die Artenvielfalt und Biodiversität einzusetzen. Nach einer professionellen Bestandsaufnahme der Umgebung entschied man sich, auf einer geeigneten (sonnigen) Fläche ein Wildbienen-Paradies zu erstellen.
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Partizipative Umgebungsgestaltung rund um die Kirche Stadel

Ort: Chilenweg 5, 8174 Stadel
Jahr der Umsetzung: 2023
Thema: Biodiversität, Partizipative Projekte
Was: Basierend auf der Bestandesaufnahme beim Grünen Güggel hat die Kirchgemeinde Stadlerberg  im Herbst 2023 an einem Freiwilligentag die Umgebung der Kirche Stadel gestaltet. Der Focus lag auf standortgerechten (einheimischen) Pflanzen, Förderung der Biodiversität sowie einfacher und rationeller Unterhalt.
Grüningen_Wehrgang

Fledermausschutz in der Ref. Kirche Grüningen

Ort: 8627 Grüningen
Thema: Biodiversität, Fledermäuse
Was: Im Zwischengang der Kirche Grüningen baute ein ehrenamtlicher Fledermausschützer einen Fledermauskasten, der von bis zu 120 Zwergfledermäusen bewohnt wird.