Am 2. ökumenischen Netzwerktreffen in Zürich nahmen rund 25 Personen aus verschiedenen Landeskirchen und Kirchgemeinden teil, um mehr über die Möglichkeit zu erfahren, wie Landeskirchen oder Kirchgemeinden künftig eine CO2-Bilanzierung erstellen und einen realistischen Absenkpfad planen können.
Esther Straub, Kirchenrätin der ref. Kirche Zürich, und Daniel Otth, Synodalrat der kath. Kirche Zürich, stellten ihre Pläne vor, wie das Thema Treibhausgasbilanzierung in der jeweiligen Landeskirche angegangen wird. Hauptreferent war Dr. Oliver Foltin, wissenschaftlicher Referent bei der Forschungsstätte der Evangelischen Studiengemeinschaft (FEST) in Heidelberg. Er ist Mitverfasser des Leitfadens, wie in deutschen Landeskirchen und Diözesen die CO2-Emissionen ermittelt werden. Ganz aktuell: Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) veröffentlichte am 29. September 2022 die von Kirchenkonferenz und Rat verabschiedete „Richtlinie für den kirchlichen Klimaschutz“.
In der Schweiz sind wir noch nicht soweit. Die oeku wünscht sich eine Definition der Systemgrenze, welche Handlungsbereichen bei der Bilanzierung der Treibhausgase einer Kirchgemeinde angeschaut werden. Dazu wird sie sich um die Schaffung einer Arbeitsgruppe aus Vertretern von Landeskirchen kümmern.
Andy Erni, Kirchgemeindeschreiber von ref. Stäfa-Hombrechtikon, präsentierte die „Klima-Charta“ der Kirchgemeinde. In Zusammenarbeit mit der Fachstelle „2000-Watt-Gesellschaft“ hat Stäfa-Hombrechtikon bereits einen Absenkpfad erarbeitet.
Über die Dringlichkeit des Handelns waren sich alle Teilnehmenden einig. Gelernt haben sie, dass eine Kirchgemeinde nicht „klimaneutral“ werden kann! Ziel ist es, in einem definierten Rahmen innerhalb der sog. Scopes 1-3 der Methodik des „Greenhous Gas Protocols“ die Treibhausgase so schnell und so weit wie möglich zu reduzieren.
Foto: Dr. Oliver Foltin von FEST erklärt, wie die Treibhausgasbilanierung in Deutschland erstellt wird.