Kirchen für das Klima
Netto-Null ist das erklärte Ziel der Schweizer Klimapolitik bis 2050. Die Klimastrategie des Bundesrates sieht eine Halbierung der Treibhausgase bis 2030 vor. Die Klima-Allianz fordert Netto-Null schon bis 2040, der Klimastreik sogar bis 2030. Diese ambitionierten Ziele erreichen wir nur, wenn alle mitmachen.
Die Glaubensgemeinschaften haben ihre Verantwortung erkannt und viele Initiativen zum Schutz des Klimas hervorgebracht. Jede dieser Initiativen leistet einen Beitrag zur Reduktion der CO2-Emissionen. Sie verfolgen damit dasselbe Ziel: Die Erde auch für künftige Generationen lebenswert zu erhalten.
Auf dieser Seite sind einige dieser Initiativen verlinkt. Wir laden Sie ein, die Seiten zu besuchen und Möglichkeiten der Umsetzung in Ihrer Pfarrei, Kirchgemeinde oder Gemeinschaft zu prüfen. Je mehr Menschen sich dafür einsetzen, umso stärker wird die Kraft für eine lebenswerte Zukunft. Je sichtbarer kirchliche Gemeinschaften praktischen Klimaschutz leben, desto glaubwürdiger wird ihr Bekenntnis zur Bewahrung der Schöpfung.
Kirchliche Initiativen für Klimaschutz
Ökumenische Kampagne «Sehen und handeln»
Brot für alle (reformiert), Fastenopfer (katholisch) und Partner sein (christkatholisch) führen gemeinsam die Ökumenische Kampagne. Ab 2021 ist die Klimagerechtigkeit Schwerpunkt der Kampagne.
Klimagespräche
Die von der Ökumenischen Kampagne angebotenen KlimaGespräche richten sich an alle, die persönliche Anstrengungen in Richtung eines CO2-effizienteren Lebensstils machen möchten.
Grüner Güggel – Coq vert
Das Umweltmanagementsystem (UMS) Grüner Güggel hilft Kirchgemeinden bei der Verbesserung ihrer Umweltleistung. Es handelt sich um ein in Deutschland entwickeltes Umweltmanagementsystem mit Zertifizierung, das auch in der Schweiz zunehmend Fuss fasst.
Ecochurch Network
Kirchgemeinden entdecken anhand eines Online-Fragebogens die Wichtigkeit ökologischer Fragen. Das Eco Church Network wird von StopArmut verantwortet.
Konferenz Stop Armut
StopArmut ist eine Kampagne von Interaction und wird von der Schweizeri-schen Evangelischen Allianz unterstützt.
Erklärung zum Klimanotstand
Die Erklärung zum Klimanotstand ist eine Initiative aus der Westschweiz und wird von A Rocha, StopArmut, oeku, Brot für alle und Fastenopfer unterstützt.
Klimakirchgemeinden
Die private Initiative 10forFuture verbindet Einzelpersonen und Kirchgemeinden, die schon heute klimaneutral leben möchten.
Evangelische Frauen Schweiz
Die EFS setzen sich für die Bewahrung der Schöpfung ein, so dass alle ein gutes Leben führen können.
Katholischer Frauenbund
Der Schweizerische Katholische Frauenbund SKF setzt sich für Frieden, eine gerechte Welt, eine solidarische Gesellschaft und die Bewahrung der Schöpfung ein.
Weitere Institutionen und Gruppen
Justitia et Pax ist eine Fachkommission der Schweizer Bischofskonferenz, die sich unter anderem für die Bewahrung der Schöpfung und die Erhaltung der Lebensgrundlagen einsetzt.
A Rocha Suisse ist der Schweizer Zweig der international tätigen christlichen Umweltorganisation
A Rocha.
Der Verein «Grüner Fisch» setzt sich mit konkreten Schritten für die nachhaltige Nutzung natürlicher Ressourcen ein.
Die christliche Klima-Aktion ist von der Extinction Rebellion-Bewegung inspiriert, aber christlich verankert.
Die AKU ist eine Arbeitsgemeinschaft Schweizerischen Evangelischen Allianz SEA.
Das NFP-Projekt an der Uni Basel erforscht den Einfluss religiöser Gemeinschaften auf das Umweltbewusstsein.
Internationale Initiativen
Im Europäischen Christlichen Umweltnetzwerk ECEN vernetzen sich die Umweltbeauftragten der Kirchen und christlicher Organisationen.
Ziel der Laudato Si‘-Bewegung ist, die katholische Gemeinschaft zu mobilisieren, sich um unser gemeinsames Haus zu kümmern und Klima- und Umwelt-gerechtigkeit zu erreichen.
GreenFaith baut eine weltweite, multi-religiöse Klima- und Umweltbewegung auf.
Die Bewahrung der Schöpfung und Klimagerechtigkeit sind die zentralen Elemente im Engagement des ÖRK im Bereich Klimawandel.
Lokale Initiativen
Seit 2020 besteht in der kath. Kirche Stadt Luzern ein Fachbereich für Nachhaltige Entwicklung.
Im Schaffhauser Münster findet jeweils am ersten Donnerstag im Monat um 18.45 Uhr in der St.Anna Kapelle ein «Gebet für das Klima» statt.
Ein stiller Protest für das Klima findet jeweils am ersten Freitag im Monat vor dem Haus der Religionen in Bern statt. Die spirituelle Mahnwache beginnt um 17.00 Uhr
In der Heiliggeist Kirche der Stadt Bern finden mehrere Debatten pro Jahr statt. Dabei geht es nicht einfach um einen Schlagabtausch, sondern um ein kritisches Gespräch auf der Suche nach Lösungen.
Stellungnahmen von Kirchen und Werken
- Der Rat der Evangelisch-reformierten Kirche Schweiz befürwortet die gesetzliche Verankerung des Klimaschutzes (2023)
- Erklärung der elften Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen von Karlsruhe 2022: Der lebendige Planet: Streben nach einer gerechten und zukunftsfähigen weltweiten Gemeinschaft
- Klimagerechtigkeit: Positionspapier des HEKS von 2022
- Das Anliegen der Klimastreik-Bewegung ist dringlich, meinen die Reformierten Kirchen Bern-Jura-Solothurn. Der Synodalrat stellt sich hinter die Forderungen der Klimabewegung.
- Ostschweizer Kirchen setzen sich für das Klima ein. Gespräche mit Jugendlichen und umweltfreundliche Richtlinien für die Kirchen.
- Resolution „Handeln gegen den Klimawandel“ der Ref. Kirchensynode des Kantons Zürich vom 25.6.2019. Link zur Resolution, Artikel zur Resolution – neu: Legislaturziele
- Interpellation der evangelisch-reformierten Kirche des Kantons Zürich an den Rat SEK zum Klimawandel: der Rat SEK soll den Mitgliedkirchen Ansätze und Empfehlungen im Umgang mit dem Klimawandel bereitstellen. Die Interpellation wurde von der Abgeordnetenversammlung des SEK am 18.6.2019 angenommen. Link
- Réponse du juin 2019 au postulat sur l’écologie – Rapport du Conseil synodal de l’Eglise réformée du Canton de Vaud EERV
- Klimastreik – Einheit in der Vielfalt. Wort der Schaffhauser Kirchen zum Bettag 2019 (ökumenisch).
- Enzyklika Laudato Si‘ von Papst Franziskus über die Sorge für das gemeinsame Haus (2015)
Aktuell
Veranstaltungen
«Es werde grün» – der Weg in eine ressourcenschonende Zukunft
Ökumenischer Erfahrungsaustausch für Kirchgemeinden mit dem Zertifikat «Grüner-Güggel» sowie weitere Interessierte.
Im Mittelpunkt der Veranstaltung stehen der Austausch von Erfahrungen, das Vernetzen, das Lernen voneinander und das gemeinsame Gestalten einer lebenswerten Zukunft.
Unter anderem wird Simone Fopp darüber berichten, wie sich die Kirchgemeinde Zollikofen für eine ressourcenschonende Zukunft engagiert und welche Massnahmen bereits umgesetzt wurden.
Referentinnen:
Milena Hartmann, Fachstellenleiterin oeku Kirchen für die Umwelt
Regula Armingeon, Fachbeauftragte Klimaschutz, Reformierte Kirchen Bern-Jura-Solothurn
Simone Fopp, Pfarrerin und Umweltbeauftragte, Evang.-ref. Kirchgemeinde Zollikofen
Es sind keine Vorkenntnisse notwendig.
Wer spezifische Erfahrungen teilen oder ein Thema am Kursabend einbringen und vertiefen möchte, darf sich vorab gerne melden bei:
Regula Armingeon, Fachbeauftragte Klimaschutz, Tel. 031 340 25 13
Online-Anmeldung (Anmeldeschluss: 6.3.2025)