






Biodiversität
Die Gesamtheit des Universums mit seinen vielfältigen Beziehungen zeigt am besten den unerschöpflichen Reichtum Gottes (Laudato Si 86).
Jedes Jahr verschwinden Tausende Pflanzen- und Tierarten, die wir nicht mehr kennen können, die unsere Kinder nicht mehr sehen können, verloren für immer (Laudato Si 33).

Die oeku ist Teil von AUFLEBEN
AUFLEBEN ist ein Gemeinschaftsprojekt von über 70 Partnerorganisationen für mehr Natur in unseren Siedlungen. Jede Fläche kann aufleben. Die neue Aufleben-Plattform inspiriert, vernetzt – und lädt alle zum Mitmachen ein. Die oeku ist stolz, Teil dieser Bewegung zu sein!
Mehr Biodiversität: 6 Tipps für Kirchgemeinden

1. Tipp
Einheimische Pflanzen setzen
Zu den einheimischen Kräuter, Stauden, Sträucher und Bäume gehören: Wiesensalbei, Pfaffenhütchen, Berg-Ahorn

2. Tipp
Neophyten entfernen
Dazu gehören: die Spätblühende Goldraute, der Kirschlorbeer, der Japanischen Staudenknöterich oder das Einjährige Berufskraut.

3. Tipp
Strukturen einbringen
Dazu gehören: Gebüsche, Stein- und Asthaufen, verfilzte Altgrasstreifen, Brennesseln. Verblühte Stauden über den Winter stehen lassen.

4. Tipp
Schächte sichern
Kellerschächte mit Fliegengitter abdecken oder eine Rampe bauen. In Brunnentrögen ein griffiges Holzbrett hinlegen, damit Amphibien ein- und aussteigen können.

5. Tipp
Durchgänge öffnen
Parzellengrenzen durchlässig halten, damit kleine Tiere wandern können. Zäune ca. 15 cm über dem Boden enden lassen.

6. Tipp
Kein Gift brauchen
Keine Herbizide verwenden, sondern mechanisch jäten. Wichtig: in der Schweiz gilt ein Herbidzidverbot auf Wegen und Plätzen.
Biodiversität: Gute Beispiele

Wildbienen-Paradies bei der kath. Kirche Erlinsbach SO

Partizipative Umgebungsgestaltung rund um die Kirche Stadel
Seltene Fledermäuse in Kirchen
Fast die Hälfte der 30 Fledermaus-Arten der Schweiz nutzt regelmässig Kirchen, um im Sommer den Tag zu überdauern und um Junge aufzuziehen. Besonders wichtig sind Kirchen für das Kleine und Grosse Mausohr, das Braune Langohr und das Alpenlangohr sowie die Kleine und Grosse Hufeisennase.
Weil ungenutzte und für Fledermäuse zugängliche Dachstöcke selten geworden sind, sind Kirchen vielerorts die letzte Zuflucht für sie. Darum sind Kirchen für das Überleben dieser treuen Kirchengänger sehr wichtig.

Zusammenarbeit mit Fachpersonen
Jede Fledermausart hat spezielle Ansprüche an ihr Sommerquartier. Bereits kleinste Veränderungen oder Störungen können eine Kolonie schädigen oder gar vertreiben. Darum ist es unumgänglich, bei allen Veränderungen in einem Dachstock mit Fledermäusen frühzeitig mit den kantonalen Fledermausschutzbeauftragten Kontakt aufzunehmen.

Renovation nur bei Abwesenheit der Fledermäuse
Sanierungen und Renovationen dürfen nur in Absprache mit den Fledermausbeauftragten und während der Abwesenheit der Fledermäuse (Winter) durchgeführt werden. Es dürften keine für Fledermäuse giftige Holzschutzmittel verwendet werden.

Beleuchtung von Kirchen ist problematisch für Fledermäuse
Wenn die Fledermäuse ausfliegen, muss es dunkel sein. Wenn Kirchen während des Sommers beleuchtet werden, fliegen die Fledermäuse zu spät aus, können weniger Insekten sammeln, was sich negativ auf ihre Muttermilchproduktion und die Aufzucht auswirkt.
Weiterführende Informationen zu Fledermäusen
- Website der Stiftung Fledermausschutz
- Fledermausschutz: Empfehlenswerter Ratgeber vom Haupt-Verlag
- Kirchen - letzte Zuflucht für unsere Fledermäuse, Fledermäuse in den Kirchen des Flaachtals (Beträge von Hubert Krättli und Claudia Baumberger in den oeku-Nachrichten 4/2020)
- Fledermäuse in den Kirchen Hemmental und Hergiswald (Beitrag von Daniela Schmocker-Flück in den oeku-Nachrichten 2/2012)
- Merkblatt vogel- und fledermausfreundliche Gebäudesanierung (herausgegeben vom BAFU)
- Wochenstuben von Mausohren (Publikation der Stiftung Fledermausschutz)
- Fledermausverträgliche Holzschutzmittel
- Merkblatt: Gebäude vogel- und fledermausfreundlich sanieren
Mehr Biodiversität: Mit der Gemeinde unterwegs
Tipps für Gemeindeanlässe
- Gemeinsam ein Wildbienenhotel bauen
- Gemeinsam einen Fledermauskasten bauen
- Gemeinsam Nisthilfen für Vögel bauen
- Urban Gardening auf dem Kirchenareal
- An einem Gemeindeanlass die invasiven Neophyten auf dem Kirchenareal entfernen
- Gemeinsam ein Pflanzenlabyrinth erstellen
- Gemeinsam einen Bibelgarten anlegen
- Ein interkulturelles Gartenprojekt starten
- Gemeinsam Ausstiegshilfen aus Licht- und Entwässerungsschächten und Brunnen für Amphibien schaffen
- Einen Gemeindekompost anlegen
Tipps für die Katechese
- Unterrichtsvorschlag Biodiversität um die Kirche
- Abbildung zum Unterrichtsvorschlag Biodiversität schwarz/weiss zum Ausmalen
- Erlebniswerkstatt "Wildbienen entdecken"
- Aktion Stunde der Gartenvögel (findet jährlich im Mai statt): 1 Stunde lang Vögel rund um die Kirche aufschreiben (Didaktisches Material und Anleitungen von BirdLife Schweiz)
- Schulmaterialien: Insekten entdecken (Pro Natura)
Nützliche Links zur Biodiversität
Forum Biodiversität Schweiz: DAS wissenschaftliches Kompetenzzentrum für Biodiversität und Ökosystemleistungen in der Schweiz
Tiere allgemein
- Amphibienschutz bei Entwässerungsanlagen (Informationen der KARCH)
- Ausführliche Darstellung von verschiedenen Tiergruppen und Lebensräumen (Plattform Biodivers)
- Ausstiegshilfen aus Kellern und Schächten für Amphibien (Informationen der KARCH)
- Betrachtung zu den 5 Sinne (Hören, Riechen, Spüren, Schmecken, Sehen) bei den Tieren
- Die Kirche lebt (Aus: Klaus/Gattlen, Natur schaffen. Ein praktischer Ratgeber zur Förderung der Biodiversität in der Schweiz, Haupt Verlag, 2016, ISBN 978-3-258-07960-8)
- Ein Laudato si auf die Vierfalt in der Natur
- Fallen und Hindernisse für Tiere entfernen (Informationen von BirdLife Schweiz)
- Lebensraum Gewässer (Interview mit Beatrice Lüscher, KARCH-Vertreterin, in den oeku-Nachrichten 1/2013)
- Pro Igel
Wildbienen
Vögel
Pflanzen
Unterhalt