SchöpfungsZeit 2005: Arbeitsdokumentation und Magazin

Thema: Lebenshunger.

Ziel der Aktion «Lebenshunger – Faim de vie» ist, sich der bestehenden Lebenskonflikte bewusst zu werden. Wir Menschen sind übermächtig geworden
und verdrängen anderes Leben. Deshalb möchte die OeKU mit ihrer Aktion dazu beitragen, unseren Lebensstil so zu gestalten, dass den Mitgeschöpfen – Pflanzen und Tieren – Raum zum Leben bleibt. Konkret geht es beim Thema Lebenshunger um unser tägliches Essen aber auch darum, wie wir uns fortbewegen und unsere Freizeit gestalten. Ein wichtiger Gewalt-Indikator ist der Energieverbrauch. Ob Spargeln aus Kalifornien zu uns geflogen werden oder vom Berner
Seeland in unsere Läden gelangen spielt für den Gaumen keine wesentliche Rolle, vom Energieverbrauch her ist der Unterschied aber beträchtlich. Ebenso
ist die Energiebilanz markant anders, wenn wir Ferien am anderen Ende der Welt buchen statt sie zu Fuss bzw. mit dem Velo in unserer Umgebung zu verbringen. Was für die persönliche Gesundheit empfehlenswert ist, ist meist auch gut für unsere Mitwelt. Warum tun sich viele so schwer damit? Kirchen und Kirchgemeinden können die Menschen bei ihrer Suche nach immateriellen Werten und Lebenssinn unterstützen und Impulse für einen veränderten Lebensstil anbieten. Denn von vielen Einzelentscheiden hängt ab, wieviel Gewalt wir an der Schöpfung ausüben. Natürlich spielen auch die Rahmenbedingungen für die
Entscheidungen der Einzelnen eine Rolle: zu billige Energiepreise und Transportmöglichkeiten sind Anreiz zu Verschwendung und Bequemlichkeit. Und
damit sind wir mitten in der Thematik der Dekade des Ökumenischen Rates der Kirchen «Überwindung von Gewalt». Denn es gibt keinen Frieden mit der
Schöpfung ohne eine substantielle Verminderung unseres Energieverbrauchs.

 

CHF 15.00