SchöpfungsZeit 2006: Arbeitsdokumentation und Magazin

Thema: Zeitverlust.

Zeit ist ein Thema, das uns alle betrifft. Als Kinder lernen wir einen einzelnen Tag, später die Woche und zuletzt ein Jahr zu überblicken. Mit dem Schuleintritt
gewöhnen wir uns mehr oder weniger leicht an die bei uns herrschende exakte Zeiteinteilung und die damit geforderte Pünktlichkeit. Dabei erfahren wir vielleicht ein erstes Mal, wie die eigenen Bedürfnisse äusseren Ansprüchen weichen müssen. Mit der Zeit lernen wir dann den uns von aussen aufgezwungenen Tages- und Wochenablauf mit unserem eigenen in Übereinstimmung zu bringen. Nur selten bedenken wir dabei die ökologischen Konsequenzen unseres Umgangs mit der Zeit. «Zeit sparen» bedeutet beispielsweise im Verkehr einen erhöhten Energieeinsatz. Ein hoher Energieverbrauch und Zeitdruck sind Formen von Gewalt gegenüber der Schöpfung, hat die Kommission Justitia et Pax schon vor über zwanzig Jahren festgestellt.
Mit der Anregung über den Umgang mit Zeit nachzudenken, leistet die oeku einen Beitrag zur Dekade «Überwindung von Gewalt» des Ökumenischen Rates der Kirchen. Gefragt ist jede bzw. jeder Einzelne von uns: Wie gehe ich mit meiner persönlichen Lebenszeit um? Baue ich mein Leben auf ein möglichst hohes Einkommen und Sozialprestige und hoffe, nach der Pensionierung mehr Zeit zu haben? Oder habe ich den Mut, schon jetzt ab und zu auszusteigen, auf materielle Dinge und Sicherheiten zu verzichten, um das Leben hier und jetzt kosten zu können und in ihm Sinn zu finden? Treffen wir diese Entscheidungen nur im Blick auf uns selbst oder beziehen wir Mitmenschen und Mitwelt ein – beim Anlegen von Geld, beim Einkauf, beim Reisen?

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