SchöpfungsZeit 2009: Arbeitsdokumentation und Magazin

Thema: Das Tier – Geschöpf wie wir.

Mit Tieren können wir uns in ganz unterschiedlicher Weise auseinandersetzen. Im Frühjahr 2009 hat die Ökumenische Kampagne «Weil das Recht auf  Nahrung ein gutes Klima braucht» einen indirekten Zugang zu den Tieren ermöglicht. Denn der hohe Fleischkonsum in den reichen Ländern ist einer der Gründe für den Hunger in der Welt.
—— Bei der Umwandlung von pflanzlicher Nahrung in Fleisch gehen bis zu 90 Prozent des Nährwertes verloren.
—— Die Viehhaltung ist weltweit für 18 Prozent der Emissionen von Treibhausgasen verantwortlich, schätzt die internationale Landwirtschaftsorganisation FAO. Zum einen sind es die direkten Methan-Emissionen der Tiere, zum andern wird auch durch die Rodung von Wald, um Weideoder Ackerland zum Anbau von Futtermitteln zu gewinnen, viel Kohlendioxid freigesetzt.
—— Die Massentierhaltung ist auch aus Gründen des Tierschutzes problematisch. Den Tieren wird kaum ihre Individualität zugestanden. Nach der Erreichung ihres Schlachtgewichtes werden sie zu Fleisch verarbeitet – das wir ohne emotionalen Bezug zu den Tieren in den Ladengestellen finden.

Die Tiere kommen in der christlichen Theologie kaum vor – Albert Schweitzers Wort zur europäischen Geistesgeschichte gilt auch für Theologie und Kirche : «Wie die Hausfrau, die die Stube gescheuert hat, Sorge trägt, dass die Türe zu ist, damit ja der Hund nicht herein komme und das getane Werk durch die Spuren seiner Pfoten entstelle, also wachen die europäischen Denker darüber, dass ihnen keine Tiere in der Ethik herumlaufen.» Den biblischen Autoren jedoch war der enge Bezug der Menschen zu ihren tierischen Geschwistern bewusst. Ebenso bestanden sie darauf, dass Tiere anständig behandelt werden und deren Leben geachtet wird. Die Aufgabe, Albert Schweitzers Grundsatz der «Ehrfurcht vor dem Leben» in unserem Leben durchzubuchstabieren, geht uns alle etwas an. Wir sollten dem Grundsatz folgen, um unserer Mitgeschwister, der Tiere, aber auch um unserer Zukunft auf dem Planeten Erde willen.

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